Frage:

Ist der vorzügliche Inhalt der Soyana-, Chi- und Soyananda-Lebensmittel auch vorzüglich verpackt, also ohne PVC, Weichmacher und ohne Bisphenol A?

Antwort:

Wir haben die Verpackung unserer sehr feinen Lebensmittel vorab gut abgeklärt und gute Lösungen gefunden.

1. Die vakuumierten SOYANA-Lebensmittel sind mit PE-Verbund-Folien verpackt und enthalten keine Weichmacher, kein PVC und kein Bisphenol A.

2. Der Eimer und Deckel zur Verpackung des BioMandelpürees in Rohkostqualität von SOYANA und für alle Becher, Siegelfolien und Deckel für alle SOYANANDA-Lebensmittel bestehen aus Polypropylen (PP) und enthalten keine Weichmacher, kein PVC und kein Bisphenol A.

3. Das Chi wird in 1 Liter-Glasflaschen oder in Halbliter-Pet-Flaschen abgefüllt. Der Konsument hat also die Wahl. Das von Soyana verwendete PET für das Chi gibt nachweislich keine schädlichen Stoffe an das Getränk ab, lediglich völlig harmloses Acetaldehyd. PET enthält keine Weichmacher, kein PVC, kein Bisphenol A wie auch keine Orthophthalate.

Was ist Acetaldehyd?

Acetaldehyd ist aus der alkoholischen Gärung als Vorstufe von Ethylalkohol (der sich bekanntlich in alkoholhaltigen Getränken befindet) bekannt. Acetaldehyd ist ein wichtiger natürlicher Frucht-Aromastoff und beispielsweise in Orangensaft oder reifen Früchten zu finden. Auch in anderen Lebensmitteln wie Butter und Käse oder in Getränken wie Bier ist Acetaldehyd vorhanden. In den USA wird Acetaldehyd auch künstlich als Geschmacksstoff in Getränken, Eiscremes, Bonbons, Gebäck und Kaugummi zugesetzt. Acetaldehyd ist also eine Substanz, die in zahlreichen Lebensmitteln natürlicherweise vorkommt. Das natürliche Vorkommen von Acetaldehyd in verschiedenen Lebensmitteln ist auch der Grund dafür, dass es in der schweizerischen Lebensmittelgesetzgebung keine Regelung gibt, die beispielsweise einen Maximalwert betreffend Acetaldehyd in Lebensmitteln oder Getränken vorschreibt. Getränkeverpackungen aus PET entsprechen dem internationalen Standard und sind dementsprechend in allen Ländern zugelassen. Dies unterstreicht die Unbedenklichkeit von PET als Verpackungsstoff und von Acetaldehyd als Substanz, die in geringem Ausmass in die Getränke übergehen kann. Was KonsumentInnen üblicherweise nicht wissen

In Deckel-Dichtungen von Glas-Behältern sind Weichmacher und manchmal auch Bisphenol A enthalten, weil das Glas eben nicht ohne diese Hilfsstoffe dichtend verschlossen werden kann. Darunter fällt auch ein Glas für eine Konfitüre oder ein Nussmus! Der Deckel aller Gläser hat eine Dichtung, die Weichmacher braucht, damit die Dichtung weich ist, und das ist der Klumpfuss am Glas. Das SOYANA-Team hat wegen dem Einsatz des Metall- und Dichtungsmaterials des Glasbehälter-Deckels dem Becher den Vorzug gegeben, der vollständig mit Deckel aus PP gefertigt ist.

Es gibt eine Alternative für Dichtungen, die ohne Weichmacher auskommt. Sie ist aber deutlich teurer und wird für Dichtungen für Glasverschlüsse bei Lebensmitteln nicht zwingend vorgeschrieben.

Neuere Angriffe auf „Plastik“

Es gibt Dokumentar-Filme und Texte, die einfach alle Kunsstoffe als „Plastik“ bezeichnen und pauschal verdammen. Das hat zwei grosse Nachteile: Dieses Vorgehen führt den Konsumenten erstens in die Irre, indem es ihn glauben macht, alle Kunststoffe seien schlecht, hätten krankmachende Eigenschaften und es gäbe keinen Schutz vor chemischen Vergiftungen, die von allem „Plastik“ ausgingen. Zweitens fühlt sich der Konsument durch diese undifferenzierte Verunglimpfung von allem „Plastik“ hilflos ausgeliefert in einer täglichen Situation, in der er praktisch gezwungen ist, Kunststoffe zu verwenden. Es wäre tatsächlich frustrierend, wenn die moderne Gesellschaft den Einzelnen einfach im Regen stehen liesse.

Tatsächlich gibt es sehr sorgfältige Material-Evaluationen der zuständigen Ämter und grosse und genaue Untersuchungsreihen von spezialisierten Institutionen, die zu folgenden Einsichten führen: PP (Polypropylen), PE (Polyethylen) und PET (Polyethylenterephthalat) sind sehr stabile Kunststoffsorten, die sich für die Verpackung von Lebensmitteln gut eignen, weil sie keine giftigen Schadstoffe an das Lebensmittel abgeben und leicht wiederverwendbar oder problemlos verbrennbar sind. (z.B. zerfällt PP beim Verbrennen in nichts weiter als Kohlenstoff und Wasser.) Hingegen sollte der Konsument wissen, dass er PVC, Polycarbonat sowie Kunststoffe, die Weichmacher und Bisphenol A enthalten, meiden oder mit Vorteil nicht verwenden sollte.

Moderne Welt – neue Materialien – neue Kulturleistungen

Wir finden die neuere Sprachgewohnheit, bei allen Kunststoffen einfach von „Plastik“ zu sprechen, stark überholt, da es grosse Unterschiede gibt, die jeder moderne Mensch und Konsument kennen sollte. Moderne Materialien wie PP, PE und PET sind in Wirklichkeit Kultur-Leistungen unserer modernen Zeit, da sie eine hygienische, luft- und schmutzgeschützte Verpackung unserer Lebensmittel erlauben. Oder möchten Sie Ihre Einkäufe noch in Tontöpfen nach Hause tragen?

Verbannen Sie das Allerweltswort „Plastik“, weil es viel zu ungenau ist und lassen Sie sich vom „Plastik“-Hype nicht anstecken und den Tag vermiesen. Man sollte sich angewöhnen, von Pet, PE oder PP, oder von PS, PVC, Polycarbonat usw. zu sprechen, genauso wie man früher jede Holzart nach dem Baum benannt hat, von dem das Holz stammt und damit die Eigenschaften des jeweiligen Holzes genau kannte: Fichte, Esche, Eiche, Pappel, Buche usw.

Wir leben nicht mehr in der Steinzeit, also dürfen wir auch unsere Sprache und unser Unterscheidungsvermögen für Materialien etwas anpassen.

Sie können zur Diskussion über Bisphenol A auch folgende Antworten von seriösen Institutionen im Internet nachlesen Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dpa

1.) Die Diskussion über Bisphenol A in Babyflaschen gibt es schon lange. Alle üblichen glasklaren Babyflaschen aus Polycarbonat enthalten diese Chemikalie. Es gibt neben Glas – das aber bekanntlich bricht und daher bei Babies gefährlich ist – auch Kunstsstoffe, die völlig unbedenklich sind wie z.B. Polypropylen (PP). Solche Flaschen sind durchsichtig, aber etwas milchig oder durchscheinend leicht färbig.

2.) Gefahr auch für Menschen?

In vielen Plastik-Babyfläschchen steckt auch Bisphenol A.

Wissenschaftler weltweit sind alarmiert, denn die hormonartige Wirkung von Bisphenol A könnte auch für Menschen gefährlich werden: Die Chemikalie geht von den Plastik-Produkten in die Nahrung über, wenn der Kunststoff erhitzt wird. Das passiert zum Beispiel, wenn man Fertiggerichte in der Verpackung und Plastik-Nuckelflaschen erwärmt.

Info: Die wichtigsten Fragen zu Bisphenol A

Was ist Bisphenol A?

Bisphenol A ist eine Industriechemikalie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, die bei der Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen und Kunstharzen verwendet wird. Rund eine Million Tonnen werden davon jährlich in Europa hergestellt.

Wo ist Bisphenol A zu finden?

Als Kunststoff-Bestandteil steckt Bisphenol A in Gegenständen aus Plastik wie etwa Babyflaschen, Trinkbechern, Plastikgeschirr und in der Beschichtung von Konservendosen. Aufgrund der großen Produktionsmenge soll Bisphenol A aber auch schon in Hausstaub zu finden sein, so das Umweltbundesamt.

Woran erkennt man, ob ein Kunststoff Bisphenol A enthält?

Auf der Verpackung ist die Ziffer 7 oder die Abkürzung „PC“ als Recyclingcode aufgedruckt. Der Aufdruck ist aber keine Pflicht, weil Bisphenol A nicht gekennzeichnet werden muss.

Warum ist Bisphenol A umstritten?

Wissenschaftliche Studien geben Hinweise auf eine hormonähnliche Wirkung von Bisphenol A, die bei Versuchen mit Nagetieren zu Missbildungen geführt haben. Laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) wird Bisphenol A im menschlichen Körper aber schnell in ein Stoffwechselprodukt umgewandelt, das keine östrogene Wirkung mehr hat und über die Nieren ausgeschieden wird. Das sei ein wesentlicher Unterschied zu Nagetieren, die in experimentellen Studien eine langsamere Ausscheidung von Bisphenol A aufweisen, so das BfR.

2007 wurde daher der Grenzwert für Bisphenol A pro Kilogramm Körpergewicht auf europäischer Ebene von 10 auf 50 Mikrogramm angehoben. Wissenschaftler des Umweltbundesamtes und des BUND kritisieren den EU-Grenzwert als viel zu hoch, weil neue Studien Hinweise darauf geben, dass der Stoff die Gehirnentwicklung bei Kleinkindern schädigt und bei Erwachsenen zu Leberschäden, Diabetes und Herzerkrankungen führen kann. Zudem soll Bisphenol A Einfluss auf das Prostata- und Brustkrebsrisiko haben, so das Umweltbundesamt.

Warum wird Bisphenol A in Deutschland nicht verboten?

BfR: „Nach sorgfältiger Prüfung aller Studien, insbesondere auch der Studien im Niedrigdosisbereich von Bisphenol A, kommt das BfR in seiner wissenschaftlichen Bewertung zu dem Ergebnis, dass für Säuglinge und Kleinkinder aus der üblichen Verwendung von Polycarbonatflaschen kein gesundheitliches Risiko durch Bisphenol A resultiert. Mit dieser Einschätzung steht das BfR nicht allein: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die amerikanische Lebensmittelsicherheitsbehörde (FDA) teilen diese Bewertung. Auch Japan, das eigene Untersuchungen zur Bisphenol-A-Problematik durchgeführt hat, sah keinen Anlass für ein Verbot.“ Ein Verbot könnte zudem nur von europäischen und dann deutschen Behörden ausgesprochen werden.

NEU: Im Herbst 2011 wurde in Deutschland die Verwendung von Polycarbonat für Lebensmittel verboten. In der Schweiz noch nicht. So bestehen noch alle 10-20 Liter-Wasserbehälter in der Schweiz in Büros usw. aus Polycarbonat… (leicht bläuliche, durchsichtige, harte Grossgebinde)

Wie kann man Bisphenol A vermeiden?

Die sicherste Möglichkeit Bisphenol A zu vermeiden ist, auf Glasflaschen und -behälter sowie Keramik umzusteigen. Auf dem Markt gibt es für Babys auch Trinkflaschen aus Polyethersulfon, die den Aufdruck „B free“ tragen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kritisiert, das dieser Stoff noch wenig untersucht wurde. Als vergleichsweise unschädlich für Mensch und Umwelt gelten dagegen Kunststoffe aus Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP).

 

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Zu WEICHMACHERN können Sie folgenden Text nachlesen

Quelle: Uni Erlangen

http://www.arbeitsmedizin.uni-erlangen.de/Koch_Phthalate.htm

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Weichmacher – Phthalate (Phthalsäureester) – DEHP

„Entwicklung und Anwendung einer analytischen Met hode zum biologischen Monitoring umwelt- und arbeitsbedingter Phthalsäurediester-Belastungen“

Phthalate sind zu einem wesentlichen Bestandteil unserer modernen Lebensweise geworden.

Als Weichmacher eingesetzt in PVC (Polyvinylchlorid) und anderen Kunststoffen kommen wir täglich mit ihnen in Berührung. Phthalate werden Kunststoffen, denen elastische Eigenschaften verliehen werden sollen, in mehr oder weniger hoher Konzentration (bis zu 40%) zugesetzt. Sie wirken dabei als so genannte äußere Weichmacher, da sie mit dem Kunststoff keine chemische Bindung eingehen. Aufgrund der fehlenden chemischen Bindung können die Phthalate wieder relativ leicht aus dem Kunststoff herausgelöst werden bzw. allmählich heraus migrieren. 90% der Phthalate werden als Weichmacher eingesetzt. Phthalate kommen aber auch in vielen anderen Bereichen zum Einsatz. Sie dienen als Trägersubstanzen für Duftstoffe in Parfums, Deodorants und anderen Körperpflegemitteln. Sie sind Komponenten in Nagellacken und Haarsprays. Sie werden auch als Formulierungsmittel in Pestizidanwendungen, als industrielle Lösemittel and Schmierstoffe und als Additive in der Textilindustrie verwendet.

Di-n-butylphthalat (DBP) ist ein zugelassener Hilfsstoff in Arzneimitteln. Weit verbreitete Anwendung findet DBP v.a. in der magensaftresistenten Verkapselung von hochdosierten etherischen Ölen, pflanzlichen Extrakten, Enzymen, Vitaminen und Eisenverbindungen. DBP steuert dabei die Freisetzung des enthaltenen Wirkstoffes nach der Magenpassage im Dünndarm oder Kolon. Derartige Präparate werden u.a. zur Therapie von Erkrankungen der Atemwege, Entzündungen der Nasennebenhöhlen und der Bronchien, Reizdarm, Blähungen, Verstopfungen, Funktionsstörungen der Beinvenen, Krampfadern, Entzündungen, Schwellungen, Vitamin- und Eisenmangel eingesetzt. Viele dieser Arzneimittel werden besonders zur Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern- und Kleinkindern und zur Behandlung chronischer Beschwerden empfohlen. Nach der Roten Liste 2005 (Arzneimittelverzeichnis für Deutschland, einschließlich EU-Zulassungen) wird DBP zurzeit in 64 Präparaten verwendet. Weitere Infos zu Dibutylphthalat in Arzneimitteln erhalten Sie hier >>> (externer Link zur Drei-Eichen-Apoteke).

In vielen medizinischen Produkten wie Blutbeuteln, Infusionsbeuteln, Dialysebeuteln (CAPD), Urinbeuteln, Kathedern, PVC-Schlauchsystemen für verschiedenste Einsatzgebiete, Handschuhen, Kontaktlinsen und vielen anderen PVC-haltigen Produkten der Medizin ist Diethylhexylphthalat (DEHP) nur schwer zu ersetzen. So können v.a. Patienten die Bluttransfusionen erhalten, aber auch Anwender und Spender (Plasma- und Thrombozythenspender) hohen DEHP-Dosen ausgesetzt sein.

Tabelle: Verwendung wichtiger Phthalsäurediester

Phthalat Anwendungen
DMP Körperpflegemittel, Parfums, Deodorants, Pharmazeutische Produkte
DEP Körperpflegemittel, Parfums, Deodorants, Pharmazeutische Produkte
BBzP PVC (z.B. Transformatoren, Bodenbeläge, Rohre und Kabel, Teppichböden, Wandbeläge), Dichtmassen, (Lebensmittel)-Verpackungen, Kunstleder, Lebensmitteltransportbänder
DBP Pharmazeutische Produkte (time-release Medikamente, magensaft-resistente Verkapselungen), PVC, Zellulose-Kunststoffe, Dispersionen, Lacke/Farben (auch Nagellacke), Klebstoffe (v.a. Polyvinyl-Acetate), Schaumverhüter und Benetzungsmittel in der Textilindustrie, Körperpflegemittel, Parfums, Deodorants,  (Lebensmittel)-Verpackungen
DEHP PVC (z.B. Bodenbeläge, Rohre und Kabel, Teppichböden, Wandbeläge, Schuhsohlen, Vinyl-Handschuhe, KFZ-Bauteile), Dispersionen, Lacke/Farben, Emulgatoren, Verpackungen
DnOP PVC-Produkte (wie DEHP)
DiNP PVC (z.B. Bodenbeläge, Rohre und Kabel, Teppichböden, Wandbeläge, Schuhsohlen, KFZ-Bauteile), Dispersionen, Lacke/Farben, Emulgatoren, (Lebensmittel)Verpackungen
DiDP PVC (z.B. Bodenbeläge, Rohre und Kabel, Teppichböden, Wandbeläge), Dispersionen, Lacke/Farben, Emulgatoren, (Lebensmittel)Verpackungen

 

DMP   :Dimethylphthalat

DEP   :Diethylphthalat

BBzP  :Butylbenzylphthalat

DBP   :Dibutylphthalat (Di-n-butylphthalat und Di-iso-butylphthalat)

DEHP :Di(2-ethylhexyl)phthalat

DnOP :Di-n-octylphthalat

DiNP  :Di-iso-nonylphthalat

DiDP  :Di-iso-decylphthalat

Die breite Anwendung von Phthalaten führt zu einer ubiquitären Verteilung in der Umwelt. Phthalate befinden sich in unserer Nahrung, dem Trinkwasser, der Luft und den Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs, aus denen sie langsam ausbluten. So ist die Allgemeinbevölkerung Phthalaten ständig ausgesetzt.

Bereits 1999 wurden die meisten Phthalate in bestimmten Spielzeugen und Babyartikeln verboten (1999/815/EG). 2004 wurde das Verbot auf alle Spielzeug- und Babyartikel ausgeweitet (2004/781/EG). Ebenfalls 2004 folgten das Verbot in kosmetischen Mitteln sowie die eingeschränkte Verwendung in anderen Konsumentenprodukten wie Farben und Klebstoffen (2004/93/EG). In PVC-Produkten wie Bodenbelägen, Rohren und Kabeln, Teppichböden, Wandbelägen, Schuhsohlen, Vinyl-Handschuhen und KFZ-Bauteilen werden Phthalate weiterhin großvolumig eingesetzt. In Medizinprodukten wird DEHP ebenfalls weiterhin als Weichmacher eingesetzt. In Arzneimitteln bleibt DBP als Hilfsstoff zulässig.

DBP und DEHP werden von der EU auf Grundlage der vorhandenen tierexperimentellen Studien in Kategorie 2 „fortpflanzugsgefährdend“ eingestuft (2003/36/EG; 76/769/EWG). Als Stoff und in Zubereitungen müssen sie als „R 61: Kann das Kind im Mutterleib schädigen“ und „R 62: Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen“ deklariert werden.

Die Belastung und gegebenenfalls Beanspruchung der Menschen durch Phthalate ist deshalb von großer arbeits- und umweltmedizinischer Bedeutung. Dabei stehen heute vor allem die endokrinen (hormonähnlichen) und reproduktions- bzw. entwicklungstoxischen Wirkungen dieser Substanzen im Mittelpunkt der Diskussion. In Tierversuchen führte die Gabe von Phthalaten u.a. zu einem geringeren Gewicht des Fötus, verlangsamter Knochenbildung und bei hohen Konzentrationen zu Missbildungen u.a. von Fortpflanzungsorganen, Nieren und Augen. Außerdem wurde nach Exposition eine erhöhte Unfruchtbarkeit und eine Reduktion der Anzahl und des Gewichts der Nachkommen festgestellt, wobei in Mehr-Generationenstudien in der ersten Generation nur die Größe des Wurfes abnahm, in den Folgegenerationen auch das Gewicht der Nachkommen. Außerdem nahm die Spermienanzahl ab. Eine Östrogenaktivität der Phthalat-Diester und auch ihrer Monoester ist umstritten Dibutylphthalat und Benzylbutylphthalat reduzierten aber die Bindungsaktivität des natürlichen 17ß-Östradiols an seinem Rezeptor. Die Fehlbildungen in den Fortpflanzungsorganen und Effekte bei androgen vermittelten Endpunkten in männlichen Ratten deuten auf eine antiandrogene Aktivität hin. Viele in vivo Untersuchungen zur endokrinen Wirkung stehen noch aus und eine sichere Abschätzung des endokrinen Potentials ist noch nicht möglich. Es besteht auch noch Forschungsbedarf bezüglich der quantitativen Aspekte, d.h. Erfassung der biologischen Wirkstätten der Stoffe im Vergleich zu den körpereigenen Hormonen und der im Menschen gefundenen Mengen.

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